Möbelholz: Diese Holzarten werden im Möbelbau verwendet
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Eine Wohnzimmereinrichtung mit viel Holz wirkt warm und gemütlich. Egal ob skandinavisch, elegant, rustikal oder naturbelassen, Holz unterstreicht die unterschiedlichsten Einrichtungsstile. Die Bestimmung des für die Möbel verwendeten Holzes, ist für einen Laien nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Nachfolgend geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Holzarten, die im Möbelbau verwendet werden.
Einheimisches Holz für den Möbelbau
Die hierzulande, für die Herstellung von Möbeln eingesetzten Hölzer sind vor allem folgende:
- Eiche
- Buche
- Ahorn
- Lärche
- Fichte
- Kirschbaum
- Birke
- Kiefer
Witterungseinflüsse sind bei Möbeln für den Innenbereich nicht relevant, allerdings unterscheiden sich die Holzarten teilweise stark, was den Verzug bei Temperaturschwankungen sowie die Belastbarkeit und Stabilität angeht. Anhaltspunkt für die Belastbarkeit ist die Holzhärte.
Die durchschnittliche Härte der einzelnen Holzarten wird in Brinell (HBW) angegeben.
Die Härte der gängigen Holzarten zeigt diese Übersicht:
Holzart |
Härtegrad in HBW |
Einstufung |
Eiche |
34 |
Sehr hart |
Buche |
34 |
Sehr hart |
(europäischer) Nussbaum |
32 |
Hart |
Ahorn |
30 |
Hart |
Birke |
22 |
Mittel |
Kiefer |
19 |
Mittel |
Fichte |
12 |
Weich |
Erle |
12 |
Weich |
Info: Umso höher der Brinellwert, desto höher ist der Härtegrad des verwendeten Holzes. Harte Hölzer sind demnach Eiche und Buche, während Fichte und Erle als weiche Holzarten einzustufen sind.
Was sind weitere Merkmale der einzelnen Holzarten?
Hier ein paar ausgewählte Baumbeschreibungen und Eigenschaften verschiedener Holzarten in einer Übersicht:
Eiche: "Vom ersten Streiche fällt keine Eiche"
Das sprichwörtlich robuste Eichenholz zeichnet sich durch besondere Langlebigkeit aus. Ein solides Möbelstück aus Eiche ist eine Anschaffung für die Ewigkeit. Die Farbe von Eichenholz hat im Kern ein Tonspektrum von graugelb bis gelbbraun. Eichenholz wird gerne zur Herstellung von Furnieren verwendet. Die Vorteile von Eichenholz liegen in der gleichmäßigen Maserung, der Festigkeit sowie der Haltbarkeit. Nachteilig ist die Neigung zur Rissbildung und der hohe Gehalt an Gerbsäure, der Metalle oxidieren lässt.
Buche: Wettervorhersage auf volkstümliche Art
Früher wurde den Buchen Anfang November eine Wunde in den Stamm geschlagen, um so das Winterwetter zu prognostizieren. Blieb diese trocken, so war mit einem harten Winter zu rechnen. Aus heutiger Sicht viel zu schade um den wertvollen Baum, denn die Buche ist ein Holz, das für den Möbelbau wie geschaffen ist. Buche ist ein sehr hartes Holz aber deutlich elastischer als die, vom Härtegrad her ebenfalls sehr harte, Eiche. Durch Dämpfen lässt sich die elastische Eigenschaft noch verstärken, sodass sich Buchenholz leicht biegen lässt. Für die Anfertigung von Federholzrahmen werden Buchen ebenso gerne verwendet, wie in der Furnierindustrie. Das Farbspektrum reicht von gelblich hell bis rosa-braun. Holz von älteren Bäumen weist eine braunrote Färbung auf.
Kirschbaum: Edel und hochwertig
Kirschbaumholz, ähnlich wie hier in der Abbildung auch Nussbaum, zeichnet sich durch seine markante dunkelrote Farbe und eine besonders schöne Oberflächenstruktur aus. Kirschbaummöbel wirken besonders stilvoll. Das Holz zählt zu den teuersten Hölzern, die der Markt zu bieten hat. Die Verarbeitung ist problemlos, sofern das Holz für den Möbelbau ordentlich getrocknet wurde. Beim Trocknungsprozess muss besonders sorgfältig gearbeitet werden, da es bei Kirschbaumholz leicht zu Verzug und aufgrund der Schwindneigung zu Rissbildung kommen kann.
Ahorn: Schutz vor Hexen, Blitz und Fledermäusen
Im Volksglauben wurde dem Ahorn einst eine weitreichende Schutzfunktion zugesprochen. Heute wird Ahornholz vor allem wegen seiner Widerstandsfähigkeit geschätzt. Ahorn ist eine gute Wahl für stark benutzte Tischplatten, Gebrauchsmöbel und Furniere, da es sich nur sehr langsam abnutzt. Ahornholz kann je nach Art und Herkunft eine andere Farbe haben. Das Tonspektrum reicht von fast weiß über hellbraun bis hin zu rötlich-grau.
Birke und Fichte: Helle Möbel für freundlich helle Räume
Birken- und Fichtenholz sind Holzarten, die sehr verbreitet sind. Birkenholz ist im Vergleich zu Fichte nicht besonders belastbar und hat eine geringe Tragkraft. Neben der großen Elastizität zeichnen sich sowohl Birken- als auch Fichtenholz durch ein geringes Gewicht und vielfältige Bearbeitungsmöglichkeiten aus. Für leichte Möbel in hellem Design sind beide Holzarten gut geeignet.
Fichtenholz hat gut sichtbare Astlöcher. Dieses Merkmal sollte nicht als Holzfehler angesehen werden, sondern als ein Attribut, das Fichtenholzmöbeln ihr charakteristisches Aussehen verleiht.
Lärche und Kiefer: Dürfen in der Holzarten Übersicht nicht fehlen
Lärchenholz ist ein schweres und hartes Holz, das gerne für Regale und Sideboards verwendet wird. Aufgrund seines hohen Harzgehaltes ist Beizen schwierig und ölhaltige Lacke sind nicht zu empfehlen. Die Farbe von Lärchenkernholz ist rötlich braun und dunkelt nach. Kiefernholz ist ein günstiges Holz und im Möbelbau als Allrounder einsetzbar. Rustikale Möbelstücke mit Drechselarbeiten und Schnitzereien sind bekannte Beispiele für den Einsatz von Kiefernholz in der Möbelindustrie. Charakteristisch ist die deutliche Maserung.
Woran ist die Qualität eines Möbelstücks aus Holz zu erkennen?
Die Holzarten Übersicht ist hilfreich für eine erste Beurteilung der Tauglichkeit und Güte eines Möbelstücks.
Die Wertigkeit von Möbeln misst sich aber auch an der Qualität der Holzverbindungen. Die aufwändigste, schönste und zugleich festeste Holzverbindung ist die Zinkung. Meistens kommt sie bei Eckverbindungen zur Anwendung. Dabei sind die Einzelteile kammartig ausgeschnitten und jeder Zinken des einen Teils greift in eine Lücke des Gegenstücks. Durch die zusätzliche Verklebung entsteht eine sehr stabile Verbindung. Bei einer Stegverbindung wird ein Zapfen (Steg) in einen Schlitz im Gegenstück eingeschoben. Am Zapfenende befindet sich wiederum ein Schlitz für einen Keil, der die Verbindung fixiert. Diese Art der Holzverbindung ist stabil und hat zusätzlich den Vorteil, dass sie sich wieder lösen lässt.